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Flexibler Netzzugang für Photovoltaikanlagen am Fallbeispiel des australischen Modells

Der Anschluss von PV-Anlagen ans Stromnetz stößt häufig an technische Grenzen – mit Folgen für Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Netzintegration. Starre Einspeisebegrenzungen verhindern oft die optimale Nutzung erzeugter Solarenergie. Das australische Modell des „Flexible PV-Exports“ zeigt, wie durch dynamische Einspeiseregeln mehr Solarstrom ins Netz gelangen kann – ohne die Stabilität zu gefährden.

Beim Anschluss von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) an das Stromnetz wird oft die Nennleistung als Referenzwert verwendet, obwohl diese selten erreicht wird. Wenn nur eine reduzierte Netzanschlussgenehmigung erteilt wird, führt dies dazu, dass wertvolle Kilowattstunden nicht ins Netz eingespeist werden können, was besonders im Winter oder an Tagesrandzeiten problematisch ist. Diese Einschränkungen führen dazu, dass PV-Anlagen oft kleiner dimensioniert oder gar nicht realisiert werden. Um Energie ins Stromnetz einspeisen zu können, müssen PV-Anlagen die Netzspannung lokal erhöhen. Bei hohem Leistungsangebot und geringem Verbrauch kann dies zu einem kritischen Spannungsanstieg führen, der normative Grenzen überschreitet. Auch andere Netzbelastungen, wie überhöhte Stromstärken, müssen berücksichtigt werden.

Eine Lösung dieses Problems wird seit Juli 2023 in Australien in die Praxis umgesetzt. Das „Flexible PV-Exportmodell“ stellt den Besitzer*innen von Photovoltaikanlagen eine dynamische Einspeiseleistung zur Verfügung. Sind ausreichende Netzkapazitäten verfügbar, kann voll eingespeist werden. Besteht ein Engpass im Netz, beispielsweise durch hohe Spannung oder hohen Strom, wird die zulässige Einspeiseleistung kurzfristig reduziert.

Wie genau funktioniert dieses Modell ? Die Antwort darauf und vieles mehr wird im folgenden Factsheet vorgestellt