29. März 2022

Dritter Innovationsaward für die Integration von Photovoltaik wurde verliehen

Gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. wurden beim PV Kongress drei Gewinner*innen und ein Anerkennungspreis gekürt.

Die Gewinner des dritten österreichischen Innovationsawards für integrierte Photovoltaik stehen fest. Die diesjährige Expert*innenjury wählte drei Gewinner und einen Anerkennungspreis aus insgesamt 28 Einreichungen. Durch die erstmals erweiterten Teilnahmevoraussetzungen erstreckte sich der Fokus diesmal auf die Integration der Photovoltaik in unterschiedlichen Sektoren. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Sieger-Projekten wider.

Die diesjährigen Jurymitglieder:

  • Dr. Francesco Frontini, SUPSI, CH
  • DI Brigitte Eisl, Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H, A
  • Ing.Dipl.-Ing. Wolfgang Huber, BSc, Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H, A
  • Dipl. Architekt FH Karl Viridén, Viridén + Partner AG, CH

PREIS für PVIntegration in der Infrastruktur

Bahnsteig Matzleinsdorferplatz, Wien, A | Architekturbüro Reinberg ZT GmbH

Das PV-Bahnsteigdach Matzleinsdorfer Platz besteht aus 2 Teilen: über dem schmäleren Bahnsteig bilden die PV-Paneele zwei auskragende Flügeldächer. Über dem breiteren Bahnsteigteil wurde innerhalb konventioneller Dächer in der Mitte des Bahnsteiges ein durchgehendes PV-Oberlichtband ausgeführt. Diese PV-Anlage dient als Teststand für den weiteren Einsatz von PV-Bahnsteigdächern. Die Paneele haben insgesamt eine Leistung von 58,7KWp (pro Jahr 45.000 bis 50.000 kWh/a).

Begründung der Jurymitglieder:

„Die Anwendung der PV auf Bahnsteigdächern ist eine ideales Einsatzgebiet mit vielen Vorteilen. Zu diesen zählt die Multifunktionalität, wo abgesehen vom Witterungsschutz die Stromproduktion mit Sonnenschutz des Bahnbereiches kombiniert wird. Des Weiteren wird die Reduktion der künstlichen Beleuchtung durch semitransparente Module bewerkstelligt. Dieses Projekt hat große Öffentlichkeitswirksamkeit und sollte wegweisend und Vorbild für weitere Bahnsteige und ähnliche Anwendungen sein. Es wäre wünschenswert, wenn sich dies zum Standard bei Haltestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln entwickelt.“

PREIS für PV-Integration in die Mobilität

Holz Solar Cart, Wien, A | Cart Brothers GmbH

Die Karosserie ist aus heimischem Fichtenholz gefertigt und bindet rund 150 kg CO2.

wood-e ist aber auch ein mobiles Solarkraftwerk mit 230 Volt Wechselstrom auf vier Rädern.

Da es mit Solarenergie angetrieben wird, ist es so gut wie emissionslos und energieautark mit einer Reichweite von 40 km Fahrt pro Tag. Es ist ideal für entschleunigte, innerdörfliche Mobilität oder als Zustellfahrzeug in verkehrsberuhigten städtischen Gebieten und eine Mobilitätslösung für sanften Tourismus, Nationalparks, Green-Events oder auf Firmengeländen.

Begründung der Jurymitglieder:

„Ein autarker Anwendungsfall der PV betriebenen Mobilität mit interessantem Ansatz, um die Betriebsmobilität für Kurzstrecken neu zu denken, betreffend nachhaltigem Materialeinsatz und Gewicht. Die Erneuerung von Bauteilen ist im Grundkonzept bereits erhalten. Insgesamt eine ausgezeichnete Umsetzung eines Prototyps mit Potential für Weiterentwicklung.“

PREIS für BIPV bei Wohnbauten

Sol CH Poschiavo, CH | Nadia Vontobel Architekten GmbH

Das Projekt Sol’CH ist ein Ersatzneubau für ein Wohnhaus am nördlichen Dorfrand von Poschiavo, welcher konsequent auf Energieeffizienz und Energiegewinnung ausgelegt ist. Gebäudeausrichtung, Dachneigung und Einschnitte des Bauvolumens sind hinsichtlich Stromnutzung optimiert, nehmen aber gleichzeitig Rücksicht auf die vorhandenen außenräumlichen Qualitäten des Ortes. Die konsequente Nutzung aller Fassaden- und Dachflächen führt in Kombination mit der idealen Ausrichtung und Dachneigung insbesondere im Winter und in der Übergangszeit zu einer erheblichen Stromproduktion. Das realisierte Projekt leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Nutzung von Solarenergie, setzt einen architektonischen Akzent und zeigt auf, was heute technisch und gestalterisch möglich ist.

Begründung der Jurymitglieder:

„Die vollständige Einkleidung eines Wohnbaues mit aktiven Glaspaneelen als PV-Module hinterlässt einen besonderen Eindruck. Das Projekt zeigt, was heute technisch und gestalterisch zu Gunsten eines gesamtheitlich durchdachten Energiekonzeptes möglich ist. Das Gebäude besticht durch seine kompakte Bauweise und Nutzungsflexibilität.“

Ankerkennungspreis – PV-Integration im Kindergarten

Kindergarten Deutsch-Wagram | juri troy architects  

In Zusammenarbeit mit: HLS–Planung: TK11 Gebäudetechnik, Hollabrunn|Elektroplanung: TK11 Gebäudetechnik, Hollabrunn| Statik/ Brandschutz| Energiekonzept | Bau- und Raumakustik- Thermische Bauphysik von Dr. Pech Ziviltechniker GmbH

Der in Holzmassivbauweise errichtete Kindergarten äußert sich als ruhiger, eingeschossiger Baukörper im heterogenen Umfeld. Bei der Materialwahl wurde besonders auf nachwachsende und ökologische Baustoffe wert gelegt. Das heimische Fichtenholz wurde grundsätzlich unbehandelt eingesetzt und in verschiedensten Oberflächenstrukturen verbaut. Eine große Photovoltaikanlage liefert einen Großteil des notwendigen Strombedarfs und dient gleichzeitig als Schattenspender im Übergang zum Außenbereich. Das Energiekonzept ist darüber hinaus auf Passivhausstandard ausgelegt.

Begründung der Jurymitglieder:

„Allgemein ein gutes energetisches Gesamtkonzept mit guter Architektur und sichtbarer Photovoltaik, die durch Schattenspiele und Lichteffekte besondere pädagogische Wirkung entfaltet.“

Weitere Informationen zum Award finden Sie unter https://pvaustria.at/bipv-award/

Der Innovationsaward 2022 wurde unterstützt von:

Herzlichen Dank für die Unterstützung!

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