Materialmodifikationen zur Reduzierung der Blendung von Photovoltaik-Modulen
Die Blendwirkung von Photovoltaik (PV)-Modulen führt oft dazu, dass ökonomisch und energetisch sinnvolle PV-Projekte nicht realisiert werden können. Aktuell werden zur Blendreduktion meist Antireflexionsschichten, und zum Teil satinierte Gläser, eingesetzt. Beide Methoden stoßen besonders bei flach einfallendem Licht an ihre Grenzen. Bei PV-Anlagen entlang von Infrastruktur, wie beispielsweise im Straßen -oder Bahnverkehr, aber auch in Wohngebieten, führt dies zu problematischen Blendsituationen, stoppt die Projektentwicklung und kann nachträglich auch zum Abbau der Anlagen führen.
Die Ziele dieses Sondierungsprojektes umfassen die Identifikation von Möglichkeiten zur raschen Optimierung des Blendverhaltens von PV-Modulen mit unterschiedlichen Frontmaterialien, die Konzipierung einer Messvorschrift zur Bewertung von PV-Modulen aus blendtechnischer Sicht, eine Übersicht unterschiedlicher Ansätze zur Blendreduktion sowie, darauf aufbauend, die Erstellung einer Forschungs- und Entwicklungsroadmap für die vielversprechendsten Ansätze zur Blendreduktion. Durch einen Open Innovation Prozess werden zusätzlich alternative Methoden zur Blendverringerung aus anderen technischen Anwendungsbereichen beleuchtet. Neben den materialtechnischen Möglichkeiten ist die rasche und wirtschaftliche Realisierung Voraussetzung für die positive Bewertung der Lösungsansätze.
Das von der Österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) geleitete Konsortium vereint nahezu die gesamte österreichische Forschungs- und Produktionskompetenz im PV-Bereich. Gemeinsam mit den Innovationspartnern aus Kreisen der großen österreichischen Infrastrukturbetreiber wie ÖBB (Österreichische Bundesbahnen), Wiener Linien und der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) sollen die aktuell häufig auftretenden Probleme mit Blendwirkung durch PV-Anlagen einer Lösung zugeführt werden.
Wie kann man die Blendwirkung von Photovoltaikanlagen reduzieren? Haben Sie dazu spannende Inputs, die Sie
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Projektpartner
Die TPPV – Technologieplattform Photovoltaik Österreich wird als Konsortialführer das Projekt leiten, die anderen Teilnehmer bei ihren Aufgaben unterstützen und die Kommunikationszentrale für die Sondierung bilden. Der Verein TPPV wurde im Mai 2008 als gemeinsame Initiative der in Österreich produzierenden Betriebe im Bereich der Photovoltaik sowie den relevanten österreichischen Forschungseinrichtungen gegründet. Innovation und Forschung für die heimische Photovoltaikwirtschaft sollen deutlich verstärkt werden, um ein nachhaltiges Wachstum der österreichischen Wertschöpfungsanteile am globalen Photovoltaikmarkt zu erreichen. Lukas Plessing hat als Leiter der Materialentwicklung bei crystalsol (leichte flexible PV-Folien) in zahlreichen Forschungsprojekten mitgearbeitet. Er wird unterstützt durch Hubert Fechner, dem Gründer und langjährigen Obmann der TPPV und durch Gabriele Eder, Expertin in Materialanalytik und Leiterin mehrerer Forschungsprojekte mit PV-Schwerpunkt am OFI.
DAS Energy Ltd.
Mit einem klaren Fokus auf Entwicklung und Innovation kombiniert DAS-Energy seit über 7 Jahren Technologie modernster Glasfasermaterialien aus dem Flugzeugbau mit hocheffizienten monokristallinen Siliziumzellen zu leichten, rahmenlosen PV-Modulen. Eine wichtige Eigenschaft eines PV-Moduls ist dessen Blendwirkung. Gerade für Fassadenlösungen, an Flughäfen und Lärmschutz-PV ist eine reduzierte Blendwirkung von hoher Bedeutung. DAS Energy weist langjähriges Know-How zur Entwicklung und Produktion rahmenloser GFK PV-Module auf. Mit einer Vielzahl an Sondermodulen hat DAS-Energy die Kompetenz neue Methoden & Produkte bzw. Produkterweiterungen hinsichtlich Herstellbarkeit zu prüfen. Außerdem ist es möglich binnen kurzer Zeit Prototypen in verschiedenen Variationen herzustellen.
ertex solartechnik GmbH
Ertex Solartechnik hat jahrelange Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von PV-Modulen für anspruchsvolle Gebäudeintegration. Ertex Solartechnik vereint Fertigungstechnik und Kompetenzen in der Materialforschung. Besonders relevant für die vorliegende Sondierung sind die Drucktechniken zur farbgebenden, und die Blendung reduzierenden Beschichtung für PV-Deckgläser. Diese Technologie bildet einen wichtigen Ansatz zur verbesserten Blendwirkung von PV-Modulen. Nach Definition der gewünschten Gläser/Beschichtungen, die für die Blendreduktion in Frage kommen könnten, werden verschiedene Prototypen mit PV-Zellen durch ertex solartechnik gebaut werden.
JOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH
Zwei führende Themenschwerpunkte des Institutes JOANNEUM RESEARCH -MATERIALS, und hier insbesondere in der Gruppe „Licht und Optotechnologien“ liegen seit Jahren im Bereich der optischen Simulation von (Freiform-) Mikrostrukturen sowie im Themenbereich Photovoltaik, dem ein eigener Forschungsschwerpunkt gewidmet ist. Dabei verfügt das Institut über besondere fachliche Kompetenzen bei Raytracing- und wellenoptischen Simulation, bei der Charakterisierung von mikrostrukturierten Komponenten und von für die PV Technologien relevanten Strukturen. Im Rahmen des Projektes werden die zentralen ExpertInnen zu optischer Simulation und PV eingesetzt. Sie widmen sich zum einen der Simulation und Bewertung verschiedener Oberflächenmodifikationen für PV Deckgläser bzw. der Einkapselungsmaterialien und zum anderen werden für PV Anwendungen geplante Materialien optisch charakterisiert und die Partner bei der Erstellung einer Messvorschrift unterstützt.
KIOTO Photovoltaics GmbH
KIOTO Photovoltaics GmbH hat zwei Produktionsstandorte, an welchen unterschiedliche hochqualitative Photovoltaik-Modultypen gefertigt werden können. Es können sowohl Glas-Folien Module als auch Glas-Glas Module gefertigt werden. Die hochintegrierten Produktionslinien verfügen über automatisierte Qualitäts- und Testeinrichtungen, um den internen Qualitätsansprüchen zu entsprechen. Des Weiteren können Module mittels Flasher elektrisch charakterisiert werden. Die Hauptaufgabe dieses Partners im Projekt ist die Abstimmung mit Rohstoffherstellern hinsichtlich verschiedener Möglichkeiten Blendung zu reduzieren, die Herstellung von Funktionsmustern für weiterführende Messungen, die Produktion von Modulprototypen und Leistungsmessungen.
Zehndorfer Engineering GmbH
Zehndorfer Engineering GmbH wird seine Erfahrungen im Bereich der Blendwirkung und Reflexionsmessung einbringen und einen Vorschlag für die Messvorschrift zur Blendwirkung von PV-Modulen erstellen. Im Austausch mit den Projektpartnern wird die Messvorschrift angepasst und finalisiert.
Kontakt
Lukas Plessing
E-mail: l.plessing@tppv.at
Tel.: +43681 2089 2144
Technologieplattform Photovoltaik, TPPV
Mariahilferstrasse 37-39
A-1060 Wien
www.tppv.at
Projektdauer: 01.01.2023 bis voraussichtlich 31.12.2023
Dieses Projekt wird vom Klima – und Energiefonds durch die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert.