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Maßnahmen für die europäische Photovoltaikindustrie im Rahmen der Europäischen Solar-Charta (ESC)
Als Reaktion auf die Herausforderungen für die europäische Solarindustrie hat die Europäische Kommission die Europäische Solar-Charta (ESC) vorgeschlagen, die die Branche durch die Verpflichtungen der Mitgliedstaaten und die Unterstützung der Europäischen Kommission stärken soll. Die Charta wurde in Brüssel von den 23 EU-Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission, dem European Solar Manufacturing Council (ESMC) und SolarPower Europe (SPE) unterzeichnet. Die Charta wird auch von den europäischen industriellen Interessenvertretern – PV-Herstellern und anderen Unternehmen der Solarbranche, darunter auch ESMC-Mitgliedern – wie der österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) – unterstützt.
„Die Europäische Solar-Charta ist ein entscheidender Moment, der die dringend benötigte politische Aufmerksamkeit auf unsere heimische Solarindustrie lenkt. Auch wenn die Charta allein nicht ausreicht, um eine robuste europäische Photovoltaik-Wertschöpfungskette wieder aufzubauen, hoffen wir, dass sie als Sammelpunkt für die Beschleunigung konkreter Maßnahmen dienen wird und als Signal, dass die Europäische Union noch nicht bereit ist, im Wettbewerb mit China, den USA und Indien zu resignieren.“ Dr. Johan Lindahl, Generalsekretär der ESMC, in Brüssel bei der Unterzeichnung (Übersetzt ins Deutsche)
In Anerkennung der Notwendigkeit hat die ESMC den ESC mitunterzeichnet, möchte aber gleichzeitig betonen, dass die konkreten Ergebnisse des ESC von den folgenden drei wesentlichen nächsten Schritten abhängen, die unverzüglich unternommen werden müssen.
Verpflichtung der Mitgliedstaaten zu quantitativen Abnahmezielen für resiliente EU-PV-Module
Das ESMC fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, sich bis spätestens Juni 2024 zu spezifischen quantitativen Zielen zu verpflichten, wie z. B. zu einem bestimmten Prozentsatz an resilienten EU-PV-Modulen für Errichtungsprojekte, um eine nachhaltige Versorgung mit qualitativ hochwertigen PV-Produkten in Europa sicherzustellen. ESC ist eine Verpflichtung der Mitgliedstaaten zur frühzeitigen Umsetzung der Bestimmungen des Net-Zero Industry Act (NZIA), aber die Verpflichtung wäre solide, wenn sie in konkreten Mengen von in Europa produzierten PV-Modulen erfüllt würde. ESMC ist bereit, in einem engen Dialog mit den Mitgliedstaaten zu arbeiten, um die Nachfrage der europäischen PV-Herstellungsindustrie an die Mitgliedstaaten weiterzuleiten.
Dialog mit Abnehmern, gefolgt von konkreten Zusagen
Es müssen konstruktive Gespräche mit den europäischen Off-Takern aufgenommen werden, um so schnell wie möglich einen bestimmten Prozentsatz an resilienten EU-PV-Modulen in ihr Portfolio aufzunehmen. Dieses Engagement zielt darauf ab, die Nachfrage nach in Europa produzierten PV-Modulen zu steigern und das Wachstum der Industrie zu fördern. Die ESMC hofft, dass die relevanten Marktteilnehmer, wie Großhändler, Distributoren und Installateure, PV-Produkte in ihr Portfolio aufnehmen, die den EU-Herstellungskapazitäten entsprechen und hohe Kriterien für Belastbarkeit, Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstes Geschäftsgebaren erfüllen, wie sie in den Verpflichtungen des ESC hervorgehoben werden.
Überbrückungsfinanzierung zur Sicherung der endgültigen Investitionsentscheidungen
Der Zugang zu EU-Mitteln muss für die europäischen PV-Herstellungsprojekte erleichtert werden, damit bis 2025 mindestens 10 GW an zusätzliche Investitionsentscheidungen getroffen werden können. Diese Initiative zielt darauf ab, die Finanzierungslücke zu schließen und den Ausbau der PV-Produktionskapazitäten in Europa zu beschleunigen.
Die ESMC fordert die EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission auf, die Schritte als unmittelbare Maßnahmen bei der Umsetzung des ESC zu priorisieren. Die europäische PV-Industrie braucht klare, messbare und greifbare Ziele sowie politische Unterstützung in dieser Krise. Die Unterzeichnung des ESC ist nur ein Anfang.
